Was wir während eines Menschenlebens mit unseren Zähnen erleben, ist sagenhaft: Als Säugling quälen uns die ersten Beißerchen, als Kleinkind verlieren wir Milchzähne, fast jeder Jugendliche hat eine Zahnspange und so gut wie jeder Erwachsene kennt Zahnprobleme. Altersbedingt folgen Teilprothesen oder eben ein ganz neues Gebiss.
Kieferprobleme können schlaflos machen
Dass unangenehme Zahnbeschwerden auch schlaflos machen können, liegt auf der Hand. Lange unbemerkt kann dies jedoch beim Thema Zähneknirschen bleiben, denn die Betroffenen bemerken diesen unbewussten Vorgang oft spät oder erst nachdem sie eine anderen Person darauf aufmerksam macht. Ganz besonders schlimm ist es, wenn nicht der Partner, sondern der Zahnarzt das nächtliche Zähneknirschen feststellt. Dann nämlich sind schon erste Abnutzungen bzw. Kieferbeschwerden erkennbar.
Erste Symptome können verspannte Kaumuskeln oder leichte Zahnschmerzen sein. Diesen sollte man sogleich auf den Grund gehen, um weitere Schäden wie etwa abgeschliffene Kauflächen oder Risse im Zahnschmelz zu verhindern. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Zahnlockerungen oder zum Zahnverlust kommen. Die häufigste Ursache von nächtlichem Zähneknirschen ist psychischer Stress, der während der Nacht verarbeitet wird. Innere Konflikte, unbewusster Ärger und Frust übertragen sich auf die Muskulatur und diese wird dann nachts aktiv, weil der Körper versucht, durch das Zusammenpressen der Zähne die Anspannungen abzubauen.
Eine weitere Ursache für Zähneknirschen können Störungen im Kaubereich sein: zu hohe Füllungen, eine schlecht sitzende Prothese oder aber auch eine funktionelle Störung des Kiefergelenkes machen Betroffenen einen erholsamen Schlaf ohne Zähneknirschen unmöglich. Ein Teufelskreis beginnt: Stress bringt den Körper in Anspannung, welche sich in Form von Zähneknirschen äußert, jedoch nicht abgebaut werden kann sondern wiederum zu unruhigem Schlaf und Erschöpfung führt. Die nächste Stresssituation am Folgetag ist für den ausgelaugten Körper praktisch vorprogrammiert. Wenn nun tatsächlich Zähneknirschen der Grund für schlaflose Nächte ist und man dies selber erkennt, sollte man schnellstmöglich zum Zahnarzt. Eine Aufbissschiene kann dann getragen werden, um weitere Abnutzungen zu verhindern und die verspannte Kaumuskulatur zu lockern. Außerdem sind Entspannungsübungen, Massagen und Wärmebehandlungen empfehlenswert, um stressbedingtem Zähneknirschen den Kampf anzusagen.